Marcel Proust — Zitate

— Die besten Zitate (131), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Marcel Proust" (FR; Schriftsteller)

Unsere Arme und Beine sind voll von schlummernden Erinnerungen.

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Marcel Proust Zitate (Berufsgruppe: Schriftsteller / Land: FR) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Ich ziehe Revolution dem Krieg vor, zumindest nehmen an der Revolution nur die teil, die wollen.

Das Denken erschafft die Welt in jedem Augenblick neu.

Wir besitzen von der Welt nur formlose, fragmentarische Vorstellungen, die wir durch willkürliche Ideenassoziationen vervollständigen, aus denen sich gefährliche Suggestionen ergeben.

Was ich den Zeitungen vorwerfe, ist, dass sie uns alle Tage auf unbedeutende Dinge aufmerksam machen, während wir drei- oder viermal in unserem Leben die Bücher lesen, in denen Wesentliches steht.

Unser Gedächtnis gleicht den Geschäften, die im Schaufenster einmal die eine und einmal die andere Photographie der gleichen Person ausstellen. Gewöhnlich bleibt dann für einige Zeit nur die letzte im Blickfeld der Beachtung.

Gelobt sei die Krankheit, denn die Kranken sind ihrer Seele näher als die Gesunden.

Wenn man sich am Rande des Abgrundes sieht und meint, Gott habe einen verlassen, zögert man nicht mehr, von ihm Wunder zu erwarten.

Wenn ein Mann eine Frau bewundert, hat sie ihn schon halb erobert.

Die Züge unseres Gesichts sind eigentlich nichts anderes als bestimmte, durch Gewohnheit fest gewordene Gebärden.

Eine lange Trennung aber weckt zuweilen, während sie zugleich allen Groll beschwichtigt, von neuem freundschaftliche Gefühle.

Fast alle Träume antworten auf Fragen, die wir uns stellen, mit einer verwickelten Inszenierung, bei der sich die Antwort auf Personen verteilt, die das Licht des folgenden Morgens nicht mehr erblicken.

Je weiter das Verlangen fortschreitet, desto weiter entfernt sich der wirkliche Besitz, und wenn das Glück – oder wenigstens Leidlosigkeit – gefunden werden kann, muss man nicht die Befriedigung, sondern die progressive Minderung und das endliche Erlöschen des Verlangens suchen.

Unser Glaube, dass ein Wesen an einem unbekannten Leben teilhat, in das unsere Liebe uns mit hineintragen würde, ist unter allem, was die Liebe zu ihrer Entstehung braucht, das Bedeutungsvollste, demgegenüber alles andere nur noch wenig ins Gewicht fallen kann.

Was Künstler als "Geist" bezeichnen, erscheint der eleganten Gesellschaft als reine Prätention, denn, unfähig von dem gleichen Gesichtspunkt aus wie jene zu urteilen, ohne Verständnis für die geheime Anziehungskraft, die sie diesen oder jenen Ausdruck wählen oder einen bestimmten Vergleich ziehen lässt, verspüren die Weltleute in der Gesellschaft jener anderen eine gewisse Ermüdung und Gereiztheit, die sehr bald zur Abneigung wird.

Denn nach dem Tode zieht die Zeit sich aus dem Körper zurück, und die schon so gleichgültig gewordenen, blassen Erinnerungen sind nun von der, die nicht mehr ist, fortgewischt und werden es bald auch von dem sein, den sie noch immer quälen, in dem aber endlich auch sie einmal sterben werden, wenn das Verlangen nach einem lebendigen Leib sie nicht mehr unterhält.

Liebe, das ist Raum und Zeit, dem Herzen fühlbar gemacht.

Aber wir stellen uns eben die Zukunft wie einen in einen leeren Raum projizierten Reflex der Gegenwart vor, während sie oft das bereits ganz nahe Ergebnis von Ursachen ist, die uns zum größten Teil entgehen.

Viel zu lange habe ich mich früh Schlafen gelegt.

Da eine Idee aber nichts Materielles an sich hat, können auch Leute, die nur materiell die Umgebung eines Menschen bilden, auf die ihn beherrschende Idee keinen Einfluss nehmen.

Man lügt, um seinen Genuss zu sichern, oder aber seine Ehre zu schützen.

Lasst uns dankbar sein gegenüber Leuten, die uns glücklich machen. Sie sind liebenswerte Gärtner, die unsere Seele zum Blühen bringen.

Das einzige Paradies ist das verlorene Paradies

So kann ein und derselbe Vorgang verschiedene Früchte tragen, und das Unglück, welches er bewirkt, alles Glück vernichten, das er gleichfalls herbeigeführt hat.

Ich bedaure die Menschen, die unheilbar gesund sind.

Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern.

Die Sehnsucht ist ein Verstärker des Wunsches.

Die Neurose ist eine Meisterfälscherin. Es gibt keine Krankheit, die sie nicht zu kopieren versteht.

Wenn wir keine Rivalen hätten, würde sich der Genuss niemals in Liebe verwandeln.

Dreiviertel der Leiden, die gescheite Leute befallen, stammen bei ihnen aus dem Geist.

Die Resignation, eine abgewandelte Form der Gewohnheit, lässt manche unserer Kräfte ins Ungemessene wachsen.

Jede Tätigkeit des Geistes ist leicht, wenn sie nicht der Wirklichkeit untergeordnet werden muss.

Wir sind unausgesetzt darum bemüht, unser Leben zu gestalten, kopieren dabei aber unwillkürlich immer nur wie auf einer Zeichnung die Züge der Person, die wir sind, und nicht derjenigen, die wir sein möchten.

Wir fühlen uns durch jedes Leben angezogen, das für uns etwas Unbekanntes darstellt, durch eine alte Illusion, die erst noch zerstört werden muss.

Versuche stets, ein Stückchen Himmel über deinem Leben freizuhalten.

Im Zustand der Krankheit merken wir, dass wir nicht allein existieren, sondern an ein Wesen ganz anderer Ordnung gefesselt sind, von dem uns Abgründe trennen, das uns nicht kennt und dem wir uns unmöglich verständlich machen können: unseren Körper.

Ein starker Gedanke teilt auch dem, der anderer Meinung ist, von seiner Kraft etwas mit.

Die Tage der Vergangenheit überdecken allmählich alle, die auch ihnen noch vorausgegangen sind, und werden ihrerseits wiederum unter denen begraben, welche auf sie folgen.

Wir alle müssen, um die Wirklichkeit für uns erträglich zu machen, ein paar kleine Torheiten in uns nähren.

Unsere Liebe zum Leben ist nur eine alte Liaison, von der wir nicht loskommen können. Ihre Kraft beruht auf ihrer Beständigkeit, aber der Tod, der sie zerstört, wird uns auch von dem Verlangen nach Unsterblichkeit heilen.




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Ein Zitat eines berühmten Autors (zum Beispiel aus der Kategorie "Schriftsteller") kann durchaus dazu motivieren, die eigenen Ideen & Geistesblitze zu schärfen und präziser zu formulieren, und damit zum Nachdenken anzuregen:
Sprüche und Zitate von bekannten Dramatikern, Lyrikern, Dichtern, Aphoristikern, Romanciers, etc.