Simone Weil — Zitate

— Die besten Zitate (16), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Simone Weil" (FR; Philosoph)

— Bekanntes Zitat:

Vor allem brauchen wir ein gutes Gewissen. Wir sollten nicht glauben, dass wir den Sieg davontragen, bloß weil wir weniger brutal, weniger gewalttätig, weniger unmenschlich sind als unsere Gegner. Brutalität, Gewalt und Unmenschlichkeit üben große Wirkung aus, die die Schulbücher unseren Kindern verheimlichen, die die Erwachsenen nicht eingestehen, aber vor der sich alle beugen. Wenn die gegensätzlichen Tugenden ebensoviel Wirkung ausstrahlen sollen, müssen sie aktiv und beständig ausgeübt werden. Wer einfach nur zur Brutalität, Gewalt und Unmenschlichkeit wenig befähigt ist, ohne zugleich die gegensätzlichen Tugenden aufzuweisen, ist dem Gegner zwangsläufig an innerer Kraft und an äußerer Wirkung unterlegen, und er wird einer Konfrontation nicht lange standhalten. (bei Kriegsausbruch September 1939)

Simone Weil (* 3. Februar 1909 in Paris; † 24. August 1943 in Ashford, England) war eine französische Philosophin, Dozentin sowie Sozialrevolutionärin jüdischer Abstammung.

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Simone Weil Zitate (Berufsgruppe: Philosoph / Land: FR) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Unsere Epoche zerstört die innere Hierarchie, wie sollte sie da die soziale Hierarchie weiterbestehen lassen, die nur ein grobes Abbild davon ist?

Der Gegenstand meiner Suche ist nicht das Übernatürliche, sondern diese Welt. Das Übernatürliche ist das Licht. Man darf nicht wagen, einen Gegenstand aus ihm zu machen, sonst erniedrigt man es.

Von zwei Menschen, die Gott nie erfahren haben, ist ihm derjenige, der ihn leugnet, vielleicht näher.

All die Macht, über die man verfügt, nicht auszuüben, heißt, die Leere zu ertragen.

Wir können uns die Existenz nur in der Zeit vorstellen, und folglich gibt es, was uns betrifft, keinen Unterschied zwischen Auslöschung und ewigem Leben, außer im Licht. Eine Auslöschung, die Licht ist, ist das ewige Leben.

So aufmerksam sein, dass man keine Wahl mehr hat. Dann kennt man sein Dharma.

Der Schein klebt am Menschen, und nur der Schmerz kann die beiden voneinander trennen.

Gott ähneln, aber dem gekreuzigten Gott.

Die kostbarsten Güter soll man nicht suchen, sondern erwarten. Denn der Mensch kann sie aus eigenen Kräften nicht finden, und wenn er sich auf die Suche nach ihnen begibt, findet er statt ihrer falsche Güter, deren Falschheit er nicht zu erkennen vermag.

Eine wirkliche Freundschaft ist von ihrem Wesen her etwas Ewiges.

Die Wahrheit lieben bedeutet, die Leere zu ertragen und in der Folge den Tod anzunehmen. Die Wahrheit steht auf der Seite des Todes. Ohne ein Sich-Losreißen kann man die Wahrheit nicht mit ganzer Seele lieben.

Die Gnade erfüllt, aber sie kann nur da eintreten, wo es eine Leere gibt, durch die sie empfangen werden kann, und sie ist es auch, die diese Leere schafft.

Ein Mensch, der sich etwas auf seine Intelligenz einbildet, ist wie ein Sträfling, der mit seiner großen Zelle prahlt.

Wenn wir uns auf uns selbst besinnen, stellen wir fest, dass wir genau das besitzen, was wir uns wünschen.

Die Wirklichkeit des Lebens besteht nicht aus Gefühl, sondern aus Aktivität.



— Simone Adolphine Weil (1909 - 1943) war eine französische Philosophin, Mystikerin sowie Sozialrevolutionärin jüdischer Abstammung.


— Nach dem Abschluss ihrer formalen Ausbildung wurde Weil Lehrerin für Philosophie am Mädchen-Gymnasium in Le Puy. Sie lehrte intermittierend während der 1930er Jahre und widmete sich dem politischen Aktivismus. Sie wirkte in der Gewerkschaftsbewegung mit, stand auf der Seite der Anarchisten, die als Durruti-Säule im spanischen Bürgerkrieg bekannt war, und verbrachte mehr als ein Jahr als Arbeiterin, meist in Autofabriken.

Auf ihrem Lebensweg wurde sie religiöser und neigte zur Mystik. Die meisten ihrer Schriften erregten erst nach ihrem Tod Aufmerksamkeit.

Ihr Denken war von christlicher Mystik, der jüdischen Tradition des Talmud, von Platon sowie buddhistischen Ansichten geprägt. Auf sie geht der Gedanke der „décréation“ zurück, der „totalen Selbstentäußerung des Menschen vor Gott“.

In den 1950er und 1960er Jahren wurde ihr Werk in Kontinentaleuropa und im englischsprachigen Raum bekannt. Ihr Denken ist nach wie vor Gegenstand umfangreicher Forschungen in den verschiedensten Bereichen. Albert Camus beschrieb sie als "den einzig großen Geist unserer Zeit".

Simone de Beauvoir erinnerte sich an eine Begegnung in der Studienzeit, bei der es um die Hungersnot in China ging: „Ich weiß nicht, wie wir damals ins Gespräch gekommen sind; sie erklärte in schneidendem Tone, dass eine einzige Sache heute auf Erden zähle: eine Revolution, die allen Menschen zu essen geben würde. In nicht weniger peremptorischer Weise wendete ich dagegen ein, das Problem bestehe nicht darin, Menschen glücklich zu machen, sondern für ihre Existenz einen Sinn zu finden. Sie blickte mich fest an: ‚Man sieht, dass Sie noch niemals Hunger gelitten haben‘, sagte sie. Damit war unsere Beziehung auch schon wieder zu Ende. Ich begriff, dass sie mich unter die Rubrik ‚geistig ehrgeizige kleine Bourgeoise‘ eingereiht hatte.“

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